Die SexPositive Community bietet einen Raum für offenen Austausch, gegenseitige Unterstützung und fördert eine gesunde Einstellung zur Sexualität. Darüber hinaus streben wir an, dass diese Philosophie auch von den Mitgliedern außerhalb der Sexpositiven Community in ihrem Leben gelebt wird. Dabei streben wir danach, über die Grenzen des gesellschaftlich Normalen hinauszugehen und von einem positiven, gewaltfreien und gleichwertigen Menschenbild geleitet zu werden. Trotz der sozialen Prägung, die oft auf passiver und aktiver Gewalt beruht, ist es unser Ziel, in dieser Community besser miteinander umzugehen und unserem Ideal von gewaltfreier, respektvoller Interaktion näher zu kommen. Dafür sind bestimmte Richtlinien und Werte verpflichtend für alle Mitglieder.

In der Netiquette im Gruppenkontext geht es darum, einen respektvollen Umgang und Kommunikation zu pflegen. Es ist entscheidend, dass alle Mitglieder einander mit Empathie behandeln und beleidigende oder diskriminierende Kommentare vermeiden. Da Konflikte oft auf Missverständnissen basieren, ist es von Bedeutung, die Position der anderen anzuhören und verstehen zu wollen, um ein besseres Verständnis zu erlangen. Dies bedeutet nicht, dass man diese abweichenden Ansichten teilen muss.

Die sexpositive Grundhaltung respektiert und akzeptiert alle sexuellen Orientierungen, Präferenzen und Ausdrucksformen, wobei die Akzeptanz von einem Mindestmaß an einem positiven, gewaltfreien und gleichwertigen Menschenbild abhängig ist. Eine offene und wertungsfreie Einstellung zur Vielfalt der sexuellen Vorlieben, Erfahrungen und Identitäten wird gefördert. Jeder Mensch hat das Recht auf eine selbstbestimmte Sexualität.Die Grundlage bildet ein konsensuales und gleichberechtigtes Einverständnis bspw. nach dem Fries-Model aller beteiligten Personen. (Was ist Konsent?)

Gruppenrichtlinien der Sexpositiven Community:

  1. Selbstreflexion und kritisches Hinterfragen des eigenen Verhaltens und der eigenen Position sind wichtig. Durch kontinuierliche Selbstentwicklung fördern wir eine gesunde und unterstützende Atmosphäre innerhalb der Gruppe.
  2. Diskussionen sollen sachlich bleiben und die Mehrheit der Mitglieder betreffen. Themen, die nur wenige Personen interessieren, sollten ausgelagert werden, um den Gruppenfokus nicht zu dominieren.
  3. Toleranz und Respekt für unterschiedliche Meinungen sind zentrale Werte. Es ist nicht notwendig, immer einer Meinung zu sein, aber provozierende oder beleidigende Angriffe auf abweichende Meinungen sind zu vermeiden.
  4. Persönliche 1-zu-1-Anschreiben bedürfen der Frage in der Gruppe und des entsprechenden Konsenses der jeweiligen 1-zu-1 Person. Das Awareness-Team kann jedoch jederzeit ungefragt angeschrieben werden. Hier geht’s zum Awareness Chat!
    • Hier ist ein möglicher Satz, der dir helfen könnte: „Hallo @XYZ, ich würde gerne mit dir über das Thema … privat sprechen. Ist das für dich in Ordnung?“ oder etwas Ähnliches. Du kannst auch den passiven Konsens verwenden: „Diesbezüglich darf mich gerne jeder anschreiben!“ (Achte dabei auf die Spezialität gemäß dem FRIES-Modell!)
  5. Belästigung und Beleidigungen sind inakzeptabel. Betroffene können die Administratoren der Gruppe kontaktieren, um die Angelegenheit zu klären.
  6. Was in der Gruppe besprochen wird, sollte nicht mit Personen außerhalb der Community geteilt werden, um die Privatsphäre zu respektieren.
  7. Das Verbreiten strafrechtlich verbotener Inhalte ist untersagt und wird nicht toleriert.

Verstöße gegen diese Richtlinien, das angestrebte Menschenbild oder eine nicht sexpositive Grundhaltung führen zu Gesprächen mit dem Awarenes-Team oder anderen Personen, die das Orgateam als passende Unterstützung für einen Lernprozess ansieht. Bei wiederholten Verstößen kann der Ausschluss aus der Gruppe erfolgen. Die Privatsphäre und das Einverständnis anderer Mitglieder müssen respektiert werden, um eine sichere und respektvolle Kommunikation zu gewährleisten. Diese Prinzipien reflektieren Gandhis Ideen von Gewaltlosigkeit, Respekt und persönlicher Verantwortung in der Gemeinschaft.

Die SexPositiven Community ist ein Ort des offenen Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung. Durch die Einhaltung der Netiquette, Förderung der Sexpositiven Grundhaltung und Befolgen der Gruppenregeln entsteht ein Raum, in dem jeder frei über Sexualität sprechen und sich in einer positiven Atmosphäre verbinden kann.

Dies gilt für alle Veranstaltungen, Gruppenchats und den Umgang zwischen zwei Community-Mitgliedern, der außerhalb der Community stattfindet. Welche Funktion die einzelnen Chats haben erfährst du hier: Gruppenchats!

Noch mehr Infos

FAQ:

Frage:

Antwort:

So gestellte Frage im Kontext eines Ausschlusses aus der 6+Community: „Wer entscheidet, ob ich mich selbst genug reflektiere, um die Regeln zu erfüllen und was sind dafür die Kriterien?“

Regeln und Kriterien –> Siehe Gruppenregeln!
Wer bestimmt was ist ein Übergriff? –-> Es ist von großer Bedeutung, dass eine betroffene Person die Meinungshoheit über eine Situation hat, insbesondere im Kontext von Awareness und Empowerment. Jede Person hat das Recht, über ihre eigenen
Erfahrungen, Gefühle und Grenzen zu bestimmen. Indem wir die Entscheidungsgewalt an die betroffene Person übergeben, erkennen wir ihre Autonomie und stärken ihre Stimme. Es ermöglicht ihnen, ihre persönlichen Erfahrungen zu teilen und selbstbestimmt über den Umgang mit der Situation zu entscheiden. Dies fördert Empowerment und schafft
einen Raum, in dem die betroffene Person sich gehört und unterstützt
fühlt. Es ist ein Akt des Respekts und der Solidarität, die Wünsche und
Bedürfnisse der betroffenen Person zu respektieren und ihnen die
Möglichkeit zu geben, den Verlauf der Situation mitzugestalten. Durch
diese Anerkennung der Meinungshoheit tragen wir dazu bei, ein
Bewusstsein für die individuellen Erfahrungen und Bedürfnisse jedes
Einzelnen zu schaffen und schaffen so eine Kultur des Respekts und der
Empathie in unserer Community. Alles weitere steht oben in den Gruppenregeln.