Wie man auf eine schöne Art und Weise mit Menschen in Kontakt kommt – Mit Respekt und Konsens

In einer Welt, die immer vernetzter und doch manchmal distanzierter wird, ist es wichtiger denn je, den Kontakt zu anderen Menschen respektvoll und einfühlsam zu gestalten. Egal, ob es um eine neue Bekanntschaft, eine tiefergehende Freundschaft oder sogar eine romantische Beziehung geht – der erste Eindruck und der erste Kontakt sind entscheidend. Doch wie kommt man auf eine schöne und respektvolle Art und Weise mit anderen in Kontakt? Ein Schlüsselelement dabei ist das Einholen von Konsens. 1. Der erste Schritt: Achtsamkeit und Respekt Bevor du auf jemanden zugehst, ist es wichtig, die Situation zu analysieren. Frag dich, ob der Moment passend ist und ob die Person möglicherweise offen für ein Gespräch ist. Achtsamkeit bedeutet, die Körpersprache, die Umgebung und die Stimmung zu berücksichtigen. Eine Person, die in ein Buch vertieft ist oder Kopfhörer trägt, signalisiert möglicherweise, dass sie lieber für sich sein möchte. Respekt bedeutet, diese Signale zu erkennen und zu akzeptieren. 2. Die Konsensfrage – Der Schlüssel zu einem gelungenen Kontakt Konsens ist nicht nur in romantischen oder intimen Situationen wichtig – er ist die Grundlage jeder respektvollen Interaktion. Bevor du jemanden privat ansprichst oder eine Nachricht sendest, ist es sinnvoll, um Erlaubnis zu fragen. Das zeigt nicht nur, dass du die Autonomie und die Grenzen der anderen Person respektierst, sondern schafft auch eine entspannte Atmosphäre. Egal welche Orte: Gruppenchats, in Dating Apps, aber auch bei Treffen wie dem Meetup oder sonstigen Veranstaltungen – die Konsensfrage sollte immer der erste Schritt sein. Ein einfaches „Darf ich dich zu diesem Thema privat anschreiben?“ oder „Hast du gerade Zeit und Lust auf ein Gespräch?“ kann Wunder wirken. Diese Fragen sind nicht aufdringlich, sondern öffnen einen Raum, in dem sich die andere Person sicher und respektiert fühlt. Sollte die Antwort negativ ausfallen, ist es wichtig, diese Entscheidung zu akzeptieren und den Kontakt nicht weiter zu forcieren. 3. Auf die Antwort achten – Zuhören und akzeptieren Wenn du die Konsensfrage gestellt hast, ist das Zuhören der nächste wichtige Schritt. Achte darauf, wie die Person reagiert. Ein „Nein“ oder auch ein zögerliches „Vielleicht später“ sollten immer respektiert werden. Es geht nicht darum, sofort das gewünschte Ergebnis zu erzielen, sondern darum, die Autonomie und den Komfort der anderen Person in den Vordergrund zu stellen. Akzeptiere die Antwort ohne Druck oder Nachfragen. Ein einfaches „Ok, danke“ oder auch „Kein Problem, danke fürs Aussprechen deiner Grenze“ zeigt, dass du die Bedürfnisse und Grenzen des anderen respektierst. 4. Den Kontakt vertiefen – Schritt für Schritt Wenn die andere Person offen für den Kontakt ist, ist es ratsam, diesen Schritt für Schritt zu vertiefen. Ein lockeres Gespräch über gemeinsame Interessen oder aktuelle Themen kann eine gute Basis schaffen. Hier ist es wichtig, aufmerksam zuzuhören und echtes Interesse an der anderen Person zu zeigen. Vermeide es, zu schnell zu tiefgehende oder persönliche Fragen zu stellen. Gib der Beziehung Zeit, sich organisch zu entwickeln. Respektiere weiterhin die Grenzen der anderen Person und achte darauf, dass der Kontakt angenehm und beidseitig gewünscht bleibt. 5. Der nachhaltige Kontakt – Eine Beziehung auf Augenhöhe Wenn der erste Kontakt gut verlaufen ist, kann daraus eine wertvolle Beziehung entstehen – sei es eine Freundschaft, eine berufliche Verbindung oder mehr. Der Schlüssel dazu ist, auch weiterhin respektvoll und konsensorientiert zu handeln. Frage nach, ob der Austausch für die andere Person angenehm ist, und sei offen für Feedback. Eine Beziehung auf Augenhöhe basiert auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Indem du die Bedürfnisse und Grenzen des anderen stets respektierst, legst du den Grundstein für eine positive und nachhaltige Verbindung. Fazit: Respekt und Konsens – Der Weg zu wertvollen Kontakten In einer Gesellschaft, in der das Miteinander oft durch Geschwindigkeit und Oberflächlichkeit geprägt ist, kann der respektvolle Umgang miteinander den Unterschied machen. Das Einholen von Konsens ist nicht nur eine Frage des Respekts, sondern auch ein Zeichen von Empathie und Achtsamkeit. Es zeigt, dass du die andere Person und ihre Grenzen wertschätzt und dass du bereit bist, eine echte, wertvolle Verbindung aufzubauen. Wenn du diese Prinzipien beherzigst, wirst du feststellen, dass deine Kontakte nicht nur schöner, sondern auch tiefer und erfüllender werden. Es sind diese kleinen, aber bedeutungsvollen Gesten, die aus einem einfachen Kontakt eine wertvolle Beziehung machen.

Der feine Unterschied zwischen Konsent und Konsens

Acht helle Holzklötzchen und ein rotes Holzklötzchen verdeutlichen den Zusammenhang zwischen Konsens und Konsent

Gewährleistung einer respektvollen Interaktion Inmitten der Vielfalt menschlicher Interaktionen wird oft über zwei Begriffe gestolpert, die für das reibungslose Funktionieren zwischenmenschlicher Beziehungen von entscheidender Bedeutung sind: Konsent und Konsens. Insbesondere in Bezug auf Bereiche wie Sexualität werden diese Konzepte zu einem vitalen Leitfaden für gegenseitigen Respekt und Einvernehmen. Doch was genau unterscheidet Konsent von Konsens? Konsent und Konsens: Einleitung in die Begrifflichkeiten Grundsätzlich geht es bei beiden Konzepten um die Anerkennung der individuellen Wünsche und Bedürfnisse. Als Menschen streben wir danach, unsere Bedürfnisse zu erfüllen, sei es auf emotionaler, sozialer oder physischer Ebene. Dabei umgrenzen unsere Vorlieben den Raum dessen, was wir gerne tun, während unsere Grenzen den Bereich definieren, in dem wir uns sicher und wohl fühlen. Konsens: Die Kunst der perfekten Übereinstimmung Konsens beschreibt den Zustand, in dem die Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Es ist die Art von Einigung, die nicht nur Zustimmung, sondern auch Begeisterung hervorruft. Wenn zwei Personen in einen Konsens eintreten, bedeutet dies, dass ihre Vorstellungen und Bedürfnisse so miteinander harmonieren, dass eine Lösung gefunden wird, die für alle optimal ist. Konsent: Die Kraft der Einwilligung Im Gegensatz dazu bezieht sich Konsent darauf, dass eine Person zustimmt, etwas zu tun, obwohl es möglicherweise nicht unbedingt ihre eigenen Bedürfnisse oder Vorlieben erfüllt. Es ist ein Akt des Einverständnisses, der innerhalb der individuellen Grenzen liegt, jedoch nicht unbedingt zur persönlichen Befriedigung beiträgt. Es ist wichtig zu betonen, dass Konsent nicht mit Begeisterung gleichzusetzen ist. Es geht vielmehr darum, dass eine Person bereit ist, etwas zu tun, auch wenn es außerhalb ihres direkten Wunschbereichs liegt. Wichtige Faktoren um den wahren Konsent oder Konsens zu schließen. Um Konsent oder Konsens zu erreichen, ist es unerlässlich, dass jeder seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse kennt und offen kommuniziert. Darüber hinaus müssen auch weitere Faktoren berücksichtigt werden, insbesondere in Situationen mit deutlichen Machtgefällen. In solchen Szenarien könnte eine Person möglicherweise einem Konsent oder Konsens zustimmen, der weit über ihre persönlichen Grenzen hinausgeht, aufgrund von erlernten Verhaltensmustern oder sozialen Druck. Fazit: Respektvolle Interaktion durch klare Kommunikation Konsent und Konsens sind wesentliche Bausteine für eine respektvolle und harmonische Interaktion zwischen Menschen. Indem wir verstehen, dass Konsens eine perfekte Übereinstimmung der Wünsche und Bedürfnisse aller Beteiligten bedeutet, während Konsent eine bereitwillige Zustimmung innerhalb individueller Grenzen beschreibt, können wir ein Umfeld fördern, das von gegenseitigem Respekt und Einvernehmen geprägt ist. Klare Kommunikation, gegenseitiges Verständnis und die Anerkennung der individuellen Autonomie sind dabei von entscheidender Bedeutung.

Überdenken des FRIES: Warum Enthusiasmus und Embodied ausgetauscht werden

Eine Tüte Pommes frites

Das FRIES-Modell (Frei gegeben, Umkehrbar, Informiert, Embodied, Spezifisch) bietet eine alternative Perspektive zur traditionellen Vorstellung von “Enthusiasmus” als alleinige Grundlage für Konsens. Das Modell betont, dass Einvernehmen nicht nur aufgrund eines enthusiastischen “Ja” gegeben wird, sondern auch andere Aspekte wie Freiwilligkeit, Umkehrbarkeit, Information und Körperlichkeit berücksichtigt werden sollten. Die gängige Vorstellung, dass nur ein enthusiastisches Ja als Konsens gilt, kann für bestimmte Menschen, wie Trauma-Überlebende oder Sexarbeiter:innen, hinderlich sein, da sie möglicherweise mit gemischten Gefühlen und Bedürfnissen konfrontiert sind. Das Modell weist darauf hin, dass es wichtig ist, die individuellen Bedürfnisse und Empfindungen zu berücksichtigen, anstatt ausschließlich Enthusiasmus zu fordern. Trauma-Überlebende beispielsweise müssen möglicherweise bewusst daran arbeiten, ihre Körperempfindungen wahrzunehmen und können Lust, Begehren und Freiwilligkeit mit anderen Emotionen wie Zögern oder Beklemmung erleben. Die Forderung nach Enthusiasmus berücksichtigt diese vielschichtigen Erfahrungen nicht und ist daher nicht traumabewusst. Auch für Sexarbeiter:innen ist nicht immer jeder Aspekt ihrer Arbeit enthusiastisch, aber das bedeutet nicht, dass kein Konsens vorliegt. Die Bereitschaft, bestimmte Handlungen gegen Entgelt auszuführen, bedeutet nicht automatisch einen Mangel an Konsens. Es ist wichtig, die individuellen Umstände und die informierte Zustimmung in Betracht zu ziehen. Darüber hinaus weist das Modell darauf hin, dass Neugier und der Wunsch, etwas Neues auszuprobieren, nicht zwangsläufig mit Enthusiasmus einhergehen müssen. Neugier kann von Nervosität und Angst begleitet sein, und ein Ausdruck wie “Lass es uns probieren” mag nicht enthusiastisch klingen, kann aber dennoch eine informierte Zustimmung darstellen. Es ist wichtig zu betonen, dass Enthusiasmus großartig ist und ein positiver Aspekt des Konsenses sein kann. Allerdings zeigt das FRIES-Modell auf, dass Enthusiasmus nicht die einzige Messlatte für Konsens ist. Es ermutigt uns, auf andere Konsensindikatoren zu achten, wie offene Kommunikation, Körpersprache und den Umgang mit persönlichen und fremden Grenzen. Konsens ist ein komplexes Konzept, das sich nicht allein auf das FRIES-Modell reduzieren lässt. Es umfasst verschiedene Aspekte wie Kommunikation, Körperlichkeit und den Respekt vor individuellen Grenzen und Bedürfnissen.

Das Konsens-Rad: Ein Werkzeug für Einvernehmen und respektvolle Beziehungen

Das Konsens-Rad, auch bekannt als „Wheel of Consent“ oder „Rad des Einvernehmens“, ist ein Modell, das von Betty Martin entwickelt wurde. Es dient als Werkzeug, um das Konzept des Einvernehmens und der Grenzsetzung in menschlichen Beziehungen zu erklären. Der Kern des Konsens-Rads besteht aus vier Quadranten, die verschiedene Aspekte von Berührung und Einvernehmen repräsentieren. Diese Quadranten sind: Das Konsens-Rad betont Kommunikation, Klarheit und Einvernehmen in intimen Beziehungen. Es schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und respektvollen Miteinanders, indem es uns ermöglicht, unsere eigenen Bedürfnisse auszudrücken und die Grenzen anderer zu respektieren. Durch die Anwendung des Konsens-Rads können wir Missverständnisse reduzieren und eine größere Klarheit über unsere Präferenzen erlangen. Offene und ehrliche Kommunikation ist entscheidend, um das Konsens-Rad zu nutzen. Es ermutigt uns, unsere Wünsche und Grenzen klar auszudrücken und auf die Bedürfnisse unserer Partner einzugehen. Das Konsens-Rad ermöglicht es uns auch, unsere Komfortzonen zu erweitern und neue Erfahrungen in einem sicheren Rahmen zu machen. Es ist wichtig zu betonen, dass das Konsens-Rad respektvolle Beziehungen fördert und keine Ausnutzung oder Missachtung von Grenzen erlaubt. Es ist ein Werkzeug, um positive Verbindungen aufzubauen, immer in Verbindung mit Achtung für die Einwilligung und das Wohl aller Beteiligten. Das Konsens-Rad bietet uns eine strukturierte Methode, um Einvernehmen und Grenzsetzung in unseren Beziehungen zu praktizieren. Es fordert uns auf, uns mit unseren eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen und die Bedürfnisse anderer zu respektieren. Durch kontinuierliche Beschäftigung mit dem Konsens-Rad können wir unsere Fähigkeiten im Bereich des Einvernehmens und der Grenzsetzung entwickeln und unsere Beziehungen auf eine tiefere und erfüllendere Ebene bringen. Als wertvolle Ressource für gesunde und respektvolle Beziehungen lädt uns das Konsens-Rad dazu ein, uns bewusst mit Einvernehmen und Grenzsetzung zu beschäftigen. Indem wir es als Leitfaden verwenden, können wir Beziehungen schaffen, die von gegenseitigem Respekt, Verständnis und Freude geprägt sind.

FRIES: Die Grundprinzipien des Konsens’

Eine Tüte Pommes frites

Im Kontext des Einvernehmens und der Zustimmung spielen klare Kommunikation und gegenseitige Einwilligung eine entscheidende Rolle. Ein Modell, das diese Prinzipien veranschaulicht, ist das Akronym FRIES. Es steht für Frei gegeben, Reversibel/Umkehrbar, Informiert, Embodied/Enthusiastisch und Spezifisch. Diese fünf Prinzipien dienen als Leitfaden für den respektvollen Umgang miteinander und werden im Folgenden genauer erläutert. Frei gegeben: Einvernehmen basiert auf Freiwilligkeit. Alle beteiligten Personen müssen die Freiheit haben, ihre Zustimmung zu geben oder abzulehnen, ohne dabei Druck, Gewalt oder Manipulation ausgesetzt zu sein. Keiner sollte sich gezwungen fühlen, gegen seinen Willen zu handeln oder eine Handlung zu akzeptieren, mit der er nicht einverstanden ist. Reversibel/Umkehrbar: Einverständnis kann jederzeit widerrufen werden, selbst wenn es zuvor gegeben wurde. Jede Person hat das Recht, ihre Meinung zu ändern und ihre Zustimmung zurückzuziehen. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten wissen, dass sie das Recht haben, “Nein” zu sagen oder die Handlung abzubrechen, wenn sie sich unwohl fühlen oder nicht mehr einverstanden sind. Informiert: Zustimmung erfordert ein klares Verständnis der Handlung und ihrer Konsequenzen. Alle Beteiligten müssen über alle relevanten Informationen informiert sein und verstehen, worin sie einwilligen. Offene und ehrliche Kommunikation spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass jeder über die Absichten, Grenzen und Risiken Bescheid weiß. Embodied/Enthusiastisch: Eine positive Zustimmung bedeutet, dass alle involvierten Personen aktiv einverstanden sind und die Handlung tatsächlich wollen. Es ist wichtig, dass niemand sich dazu gedrängt oder verpflichtet fühlt, sondern dass alle Beteiligten aus eigenem Antrieb und mit Begeisterung handeln. Spezifisch: Zustimmung bezieht sich auf eine bestimmte Handlung. Es ist wichtig zu verstehen, dass Einverständnis für eine Handlung nicht automatisch Einverständnis für andere Handlungen einschließt. Jede sexuelle Handlung erfordert eine eigene Zustimmung. Es ist notwendig, dass alle Beteiligten klar und eindeutig kommunizieren, was sie möchten und was nicht, um sicherzustellen, dass die Zustimmung für jede Handlung spezifisch ist. Die Prinzipien von FRIES dienen als Grundlage für einvernehmliche und respektvolle Beziehungen. Sie betonen die Wichtigkeit von Freiwilligkeit, klarem Austausch von Informationen, positiver Zustimmung und klaren Grenzen. Indem wir diese Prinzipien in unseren Beziehungen anwenden, können wir sicherstellen, dass wir auf der Grundlage des respektvollen Umgangs handeln und das Einvernehmen aller Beteiligten gewährleisten. Es ist wichtig zu beachten, dass das FRIES-Modell kein starres Regelwerk ist, sondern vielmehr als Leitfaden und Ausgangspunkt betrachtet werden sollte. Es bietet Raum für individuelle Interpretationen und Anpassungen, um den Bedürfnissen und Grenzen aller Beteiligten gerecht zu werden. Jeder Mensch ist einzigartig und es ist wichtig, ehrlich miteinander zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass alle gleichermaßen berücksichtigt werden, unabhängig von ihren Unterschieden. Die Anwendung der FRIES-Prinzipien erfordert eine kontinuierliche Reflexion und Offenheit für Kommunikation. Es ermutigt uns, unsere eigenen Wünsche und Grenzen zu erkunden und sie klar zu artikulieren. Gleichzeitig erfordert es Sensibilität und Aufmerksamkeit, um die Bedürfnisse und Grenzen anderer Menschen zu respektieren. Das Verständnis und die Umsetzung von FRIES ermöglichen uns nicht nur, einvernehmliche sexuelle Begegnungen zu schaffen, sondern tragen auch zur Förderung einer Kultur des Respekts, der Einwilligung und der Gewaltfreiheit bei. Es hilft uns, uns von gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen zu lösen, die Druck oder Erwartungen in Bezug auf sexuelle Handlungen ausüben. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass FRIES nicht ausschließlich auf den Kontext von sexuellen Beziehungen beschränkt ist. Die Prinzipien von Freiheit, Umkehrbarkeit, Informiertheit, Enthusiasmus und Spezifität können auf alle Formen von Beziehungen und Interaktionen angewendet werden, in denen Einvernehmen eine Rolle spielt. Indem wir uns bewusst mit den FRIES-Prinzipien auseinandersetzen, können wir ein tieferes Verständnis für Einvernehmen und respektvolle Beziehungen entwickeln. Wir können unsere Kommunikationsfähigkeiten verbessern, um Missverständnisse zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle Beteiligten sich sicher und wohl fühlen. Die FRIES-Prinzipien ermutigen uns, Verantwortung für unser eigenes Handeln zu übernehmen und uns aktiv um die Zustimmung anderer zu bemühen. Sie eröffnen uns die Möglichkeit, Beziehungen aufzubauen, die von Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit geprägt sind. Letztendlich trägt die Anwendung der FRIES-Prinzipien dazu bei, eine Kultur des Einvernehmens zu fördern und das Wohlbefinden aller Beteiligten zu gewährleisten. Es ist ein Schritt in Richtung einer Gesellschaft, in der Einvernehmen, Respekt und Gewaltfreiheit in allen Bereichen des Lebens selbstverständlich sind.

Was ist Konsens?

Konsens bezieht sich auf die Zustimmung oder Erlaubnis, die eine Person gibt, bevor sie an einer bestimmten Aktivität oder Handlung teilnimmt. Im Kontext von zwischenmenschlichen Beziehungen, Sexualität und Intimität wird Konsens oft als eine Zustimmung zu sexuellen Handlungen oder Kontakten verstanden. Diese Zustimmung kann unterschiedlich gegeben werden. Alle Modelle haben ihre Vor- und Nachteile. Eine detaillierte Kenntnis der einzelnen Modelle, Selbstkenntnis, aber auch psychologische Grundkenntnisse sind erforderlich, um eine an die Personen, Vorlieben und Bedürfnisse, Situation, Beziehungsstatus, Kink … angepasste Wahl treffen zu können. Es gibt verschiedene Modelle von Konsens, die sich auf unterschiedliche Aspekte der Zustimmung konzentrieren. Hier sind einige Beispiele: Es ist wichtig zu betonen, dass alle diese Modelle auf Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit basieren und darauf abzielen, Missbrauch, Übergriffe oder Zwang zu vermeiden. Es ist auch wichtig zu beachten, dass diese Modelle nicht unbedingt in Konflikt zueinanderstehen müssen, sondern je nach Situation miteinander kombiniert werden können, um eine sichere, einvernehmliche und zur Situation passende Interaktion zu ermöglichen.

Aktiver Konsens

Nur JA heißt JA! Bei uns wird vor jeder Aktion (sei sie noch so unbedeutend), welche die Intimsphäre einer anderen Person überschreitet durch einen Aktiven Konsens im Vorfeld legitimiert. Was ist ein aktiver Konsens Das ist, wenn man vor einer Aktion, welche in die Intimsphäre einer anderen Person eindringt, die betreffende Person um Erlaubnis bittet. Näher kommen Sobald ich die persönliche Distanzzone einer Person (ca. 1 bis 1,5m im Radius) betrete, darf vor dem Betreten durch Fragen “Darf ich mich neben dich setzen” oder “Darf ich dir näher kommen”, die angekündigt und durch ein klares JA erlaubt werden. Sprechen mit einer anderen Person Jedes Ansprechen einer anderen Person oder der Themenwechsel darf vor dem Start der Kommunikation durch ein klares JA erlaubt werden. Idealerweise gibst du vor dem Start der Kommunikation deine Absicht oder auch eine kleine Inhaltsangabe an. Bspw. durch… “Ich würde dir gerne eine (Sex-) Geschichte aus meiner letzten Reise erzählen, darf ich …” “Ich würde dir gerne von einer schrecklichen/traumatischen Erfahrung aus dem Bereich …. von mir erzählen” “Ich würde gerne mit dir sprechen, um dich kennenzulernen, darf ich?” Berührungen Jede Aktion einer anderen Person gegenüber (Berührungen an der Hand, ein Kuss, Berührungen beim Sex, spezifische Aktionen beim Sex, …) müssen vor der Aktion durch Fragen “Darf ich,… “ oder “Ich würde gerne, … , darf ich” angekündigt und durch ein klares JA erlaubt werden. Sprechen über eine andere Person Jedes Erzählen über jemanden, was die Intimsphäre desjenigen verletzen könnte, bedarf genauso einem aktiven Konsens. Bspw. das Teilen von Erfahrungen, “Bettgeschichten” oder sonstiger intimer Details mit unbeteiligten müssen vorher durch Fragen “Darf ich …. Den Personen A, B und C erzählen?“ oder “Ich würde gerne die Geschichte … teilen, darf ich” angekündigt und durch ein klares JA erlaubt werden. Was ist ein klares JA Ein NEIN ist ein NEIN und ein Jein ist auch ein NEIN! Nur ein wirkliches JA ist ein JA. Ein„mhhh, joa“;„………………………………………….. (schüchternes) ja“„ja (unsicheres ja, mit hängenden Schultern)“, ist ein NEIN!