Was sind 6-positive Partys?

18. Oktober 2025
Ingo
Kultur & Geschichte

🌈 Was sind 6-positive Partys?

Vielleicht hast du auf Instagram schon den Begriff „6-positive“ gesehen. Viele Menschen schreiben „6“ statt „Sex“, weil soziale Medien das Wort Sex oft blockieren oder einschrĂ€nken.
Das ist schade – denn gerade ehrliche, respektvolle GesprĂ€che ĂŒber SexualitĂ€t sollten nicht versteckt, sondern sichtbar sein.


💜 Was bedeutet „sexpositiv“?

Sexpositiv zu sein heißt:
Ja zu sagen – zu dir selbst, zu deinem Körper, zu deiner Lust, zu deinem Tempo und zu deinen Grenzen.
Es bedeutet, SexualitĂ€t als natĂŒrlichen, schönen und wertvollen Teil des Lebens anzuerkennen.

Sexpositive Menschen und Orte schaffen RĂ€ume, in denen du:

  • dich sicher und angenommen fĂŒhlst,
  • lernen kannst, ĂŒber WĂŒnsche und Grenzen zu sprechen,
  • anderen Menschen mit Achtsamkeit und Respekt begegnest,
  • und erfĂ€hrst, dass NĂ€he, ZĂ€rtlichkeit und IntimitĂ€t nichts sind, wofĂŒr man sich schĂ€men muss.

6-positive Partys (oder sexpositive Partys) sind keine zĂŒgellosen, ĂŒbergriffigen Ereignisse, sondern liebevoll gestaltete RĂ€ume, in denen Bewusstsein, Konsens und Kommunikation an erster Stelle stehen.
Hier darf alles – aber nichts muss.


🌍 Die sexnegative Welt – und warum sie uns beeinflusst

Wir leben in einer sexnegativen Gesellschaft.
Das bedeutet: Über SexualitĂ€t offen zu reden, ist fĂŒr viele noch immer unangenehm oder sogar tabu.
Gleichzeitig wird SexualitĂ€t stĂ€ndig fĂŒr Werbung und Aufmerksamkeit benutzt – Produkte, die mit NĂ€he oder Lust gar nichts zu tun haben, werden durch Körper und Andeutungen verkauft.

Diese Art von Werbung nutzt unser natĂŒrliches BedĂŒrfnis nach NĂ€he, ZĂ€rtlichkeit und Verbindung, um ein MangelgefĂŒhl zu erzeugen.
Wir sollen glauben, dass wir „nicht genug“ sind – nicht schön genug, nicht begehrenswert genug, nicht erfĂŒllt genug.
Und dann sollen wir Produkte kaufen, um das zu Àndern.

Das ist nicht Befreiung – das ist Manipulation.
Und genau hier setzt die sexpositive Kultur an:
Sie sagt Nein zu Scham, Druck und Vermarktung – und Ja zu echter Verbindung, zu Körperbewusstsein, zu gegenseitigem Respekt.


đŸŒ± Worum es wirklich geht

SexpositivitÀt möchte empowern.
Sie lĂ€dt dich ein, fĂŒr dich selbst einzustehen – fĂŒr deine Grenzen genauso wie fĂŒr deine WĂŒnsche.
Sie möchte Menschen ermutigen, ĂŒber ihre berechtigten und positiven BedĂŒrfnisse nach SexualitĂ€t und NĂ€he zu sprechen, ohne Angst vor Verurteilung oder MissverstĂ€ndnissen.

Denn wenn wir lernen, offen ĂŒber SexualitĂ€t zu reden,

  • können wir besser verstehen, was wir wirklich wollen,
  • Grenzen klar ausdrĂŒcken,
  • und Menschen finden, die das Gleiche suchen – in gegenseitigem EinverstĂ€ndnis, auf Augenhöhe und mit Respekt.

Das ist kein „Trend“.
Das ist ein neuer Weg des Miteinanders.
Einer, der auf Vertrauen, Ehrlichkeit und Bewusstsein basiert – statt auf Scham, Angst oder Konsum.


✹ Wenn du neugierig bist


Wenn du spĂŒren möchtest, wie es sich anfĂŒhlt, dich selbst und andere in einem achtsamen, respektvollen Rahmen zu erleben,
👉 dann besuche das Exploratorium Stuttgart.

Dort kannst du lernen, wie du

  • ĂŒber SexualitĂ€t sprichst,
  • Grenzen und BedĂŒrfnisse erkennst,
  • und Verbindung auf ehrliche, friedliche und berĂŒhrende Weise erfahren kannst.

SexpositivitĂ€t ist keine Provokation – sie ist eine Einladung zum Menschsein. đŸ’«

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Autor*in

Ingo

Ich bin Ingo (er/ihm) und Initiator der 6+ Community in Stuttgart. Die Idee dazu entstand aus meinen eigenen Erfahrungen: In Berlin habe ich sexpositive RĂ€ume kennengelernt, in denen Menschen auf selbstbewusste, raumbewusste und respektvolle Weise miteinander umgingen. Besonders beeindruckt hat mich, wie leicht und selbstverstĂ€ndlich dort Grenzen kommuniziert und akzeptiert wurden – ein „Nein“ war kein Bruch, sondern Teil eines ehrlichen, achtsamen Miteinanders. Diese AtmosphĂ€re war fĂŒr mich gleichzeitig leicht, verbindend und sicher. Was ich hier teile, hat keinen wissenschaftlichen Anspruch auf AllgemeingĂŒltigkeit. Ich schreibe aus meinem Erleben, nicht mit dem Anspruch, alle Perspektiven oder systematischen ZusammenhĂ€nge vollstĂ€ndig durchdrungen zu haben. Mir ist bewusst, dass persönliche Erfahrungen nicht gleichzusetzen sind mit statistischer Evidenz oder universellen Wahrheiten – und trotzdem sind sie echt. Auch dann, wenn sie scheinbar im Widerspruch zu wissenschaftlichen Aussagen stehen. Meine Legasthenie ist ein Teil meiner LebensrealitĂ€t. In einer Welt, die stark auf Lesen und Schreiben baut, war das oft eine Herausforderung. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, dies nicht als Makel zu sehen, sondern als Einladung, eigene Wege zu finden. Heute nutze ich Tools wie ChatGPT, um meinen Gedanken Ausdruck zu geben. Das ist fĂŒr mich keine SchwĂ€che, sondern ein Beispiel dafĂŒr, wie wir mit KreativitĂ€t und Offenheit aus unseren Bedingungen das Beste machen können. Und genau darin steckt fĂŒr mich eine wichtige Verbindung: Wir alle haben StĂ€rken und SchwĂ€chen. Diese bei uns selbst wie auch bei anderen anzuerkennen, ist ein zentraler Teil sexpositiver Kultur. Unterschiedlichkeit ist kein Mangel, sondern ein Schatz, den wir erst noch zu heben lernen. Achtsamkeit, Awareness und DiversitĂ€t sind dabei keine Randthemen, sondern Grundlage dafĂŒr, RĂ€ume zu schaffen, in denen Menschen sich zeigen dĂŒrfen, wie sie sind. Meine Vision fĂŒr die sexpositive Community ist deshalb kein fertiges Konzept, sondern ein lebendiger Prozess. Inspiriert von einem feministischen, menschenfreundlichen VerstĂ€ndnis von SexualitĂ€t – bewusst, einvernehmlich, reflektiert. FĂŒr mich bedeutet das nicht nur Freiheit, sondern auch Verantwortung: fĂŒr sich selbst, fĂŒreinander und fĂŒr die RĂ€ume, die wir gemeinsam gestalten.

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