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Was ist eigentlich eine sexpositive Party?

2. Juni 2025
Ingo
Für Einsteiger

🎉 Was ist eigentlich eine sexpositive Party?

Viele denken bei „sexpositiv“ sofort an nackte Haut, wilde Nächte oder eine Art „edgy Swingerclub“. Aber das greift zu kurz – und genau da wollen wir mit der sexpositiven Community ansetzen.

Ich würde eine sexpositive Party eher wie eine normale Clubnacht beschreiben. Menschen tanzen, feiern, connecten – wie man’s kennt. Der große Unterschied: Es gibt Raum für Sexualität, aber vor allem für Respekt, Konsens und echte Begegnung.

In „normalen“ Clubs passiert oft viel im Verborgenen – oder eben übergriffig. Von hinten Antanzen, angrabschen, plumpes Anmachen – das gehört irgendwie zum traurigen Standard. Und wehe du siehst aus wie Brad Pitt – oder wie Zendaya – dann hast du die nächste Challenge: eine Welle von Menschen, die meinen, für sie gelten keine Grenzen mehr. Konsens? Meist Fehlanzeige.

💖 Du selbst sein reicht!

Und genau hier liegt ein Punkt, der oft übersehen wird:
Du musst keinem Schönheitsideal entsprechen, um auf einer sexpositiven Party „richtig“ zu sein.
Das ist keine Bühne für gefilterte Instagram-Perfektion oder Model-Vibes von nebenan.
Du bist besonders – und genau das feiern wir. Nicht weil du aussiehst wie ein Hochglanzprofil, sondern weil du du bist.

Sexpositivität bedeutet auch Bodypositivity.
Dein Körper ist willkommen – egal welche Form, Hautfarbe, Narben, Rundungen, Winkel oder Wellen.
Auch wenn du dem gesellschaftlichen Ideal entsprichst – schön, dass du da bist.
Und genauso sind alle willkommen, die davon abweichen.

Die Magie entsteht, wenn Menschen sich zeigen, wie sie sind. Mit Unsicherheiten, mit Ecken und Kanten.
Diese Räume leben nicht von Performance – sondern von echter Präsenz. Davon, dass du dich zeigen kannst, wie du bist – egal ob roh, geschminkt, gemacht oder verändert. Hauptsache: du fühlst dich wohl in deinem Körper und bist im Kontakt mit dir und anderen.

🕊️ Entspannte Vibes statt Jagd-Modus

Sexpositive Partys setzen auf Gleichberechtigung – auch auf der Tanzfläche. Angetanzt wird nicht einfach so – selbst da gilt: frag vorher, spür rein, respektier Grenzen. Das entspannt total. Menschen können tanzen, flirten, sich zeigen, ohne ständig in Habachtstellung zu sein.

„Geil, einfach mal im Tanga tanzen zu können, ohne blöd angegraben zu werden.“ – eine Berlinerin

Diese entspannte Grundhaltung ist der Kern. Wer durch die Party schleicht wie auf der Jagd, wird eingeladen runterzukommen, sich einzufügen, Gespräche zu führen. Es geht um Connection, nicht Eroberung.

🔄 Und was ist mit Swingerclubs?

Swingerclubs stellen Sex in den Vordergrund – das ist ihr Fokus, das ist okay. Sexpositive Räume sagen dagegen: Connection first. Sex ist möglich, aber nicht das Ziel. Und: es braucht Konsenskultur.

Darum gibt’s auch oft eine Playspace-Area, aber eben auch einen Chillout-Bereich. Weil niemand die ganze Nacht durchtanzen, dann körperlich aktiv sein und dabei noch seelisch stabil bleiben kann. Es geht auch ums Runterkommen, um Care, um Balance.

🎭 Nicht alle sexpositiven Partys sind gleich

Es gibt riesige, kommerziell erfolgreiche Partys, bei denen das Wort „sexpositiv“ draufsteht – aber wenig davon drin ist. Kaum Hinweise zu Konsens, keine Awarness-Teams, keine klare Haltung.

Klar, Veranstaltende arbeiten mit dem Publikum, das da ist. Aber sie gestalten auch mit: durch Raumgestaltung, durch Sprache, durch Haltung.

Und dann gibt es die anderen: kleine, liebevolle Formate, mit Bewerbung, klarer Kommunikation, Konsens-Workshops und echtem Awareness-Team. Die Partys, die Kultur schaffen wollen. Nicht nur Events.

🌱 Sexpositive Kultur braucht Zeit – und Community

In Berlin sehen wir, dass es funktioniert – unter der Woche, bei den „Community-Formaten“. Und am Wochenende, wenn der Party-Tourismus einzieht, ist die Atmosphäre plötzlich komplett anders. Ein anderer Vibe, andere Umgangsformen, weniger Konsensverständnis.

Darum ist klar: Sexpositive Räume sind keine Selbstverständlichkeit. Sie müssen gestaltet, geschützt und gelebt werden.

Und das geht nur gemeinsam – mit dir, mit uns, mit allen, die Lust auf Verbindung, Respekt und neue Formen von Miteinander haben. Konsens ist kein Regelwerk. Es ist eine Haltung. Und die wollen wir feiern.

🤝 Lust, mitzugestalten?

Unterstütze uns dabei, mehr Aufklärung rund um Konsens, Achtsamkeit und die Unterschiede zwischen kommerziellen Partyformaten und echter sexpositiver Kultur zu schaffen. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger – sondern durch klaren Dialog, Austausch auf Augenhöhe und das Aufzeigen echter Alternativen.

Denn Veränderung beginnt nicht bei Regeln, sondern bei Haltung. Und die entsteht im Miteinander. Mit dir.

👉 Für Veranstalter*innen bieten wir eine Mailingliste zum Connecten, Austauschen und gegenseitigen Support – für mehr gemeinsame Kultur und auch fürs eigene Business. Hier entlang

👉 Auch als Teil der Community kannst du aktiv werden – in unseren Gesprächsgruppen, bei Partyangeboten oder gemeinsamen Ausflügen zu sexpositiven Events in der Region. Lass uns zusammen Räume gestalten, die sich gut anfühlen – für alle. Eingangsbeich zu den Chats findet sich hier

Newsletter und Events per Mail

Maximal 4 Mails im Monat – etwa eine pro Woche, versprochen!

Autor*in

Ingo

Ingo (er/ihm) ist der Initiator der 6+ Community in Stuttgart. In Berlin erlebte er sexpositive Räume, in denen selbstbewusste, selbstwirksame und raumbewusste Personen lebten, die die Vielfalt der Menschen vollständig akzeptierten. Diese Räume zeichneten sich dadurch aus, dass das Setzen von Grenzen und das Akzeptieren eines "Nein" mit Leichtigkeit und in einer Atmosphäre der Unbeschwertheit geschah. Diese Basis schuf eine spürbare Sicherheit für alle Beteiligten. Diese Sicherheit ermöglichte es, dass aus den übereinstimmenden Bedürfnissen und Wünschen von zwei oder mehr Personen Situationen entstanden, die die schönsten zwischenmenschlichen Aktivitäten beinhalteten. Diese Aktivitäten konnten die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Menschen stillen und trugen zu einer glücklichen, entspannenden Atmosphäre bei, die zum Reflektieren, Ausprobieren neuer Dinge, voneinander Lernen und einfach nur Sein einlud. Aus dieser Erfahrung und unter Beibehaltung der Leichtigkeit und des sicheren Raumes speist sich seine Vision für die sexpositive Community. Diese soll eine bunte Vielfalt von Menschen beherbergen, die aus ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten voneinander lernen. So soll eine Community entstehen, in der verschiedene Kinks, Vorlieben, Identitäten und Gruppierungen nebeneinander existieren und Schnittmengen bilden können. Diese Einheit soll auf dem geteilten Menschenbild der feministischen Sexpositivität basieren.

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