Was bedeutet eigentlich Sexpositivität? – Eine Einführung

20. September 2025
Ingo
Für Einsteiger

Was bedeutet eigentlich Sexpositivität?

Der Begriff Sexpositivität taucht in den letzten Jahren immer häufiger auf – in Diskussionen über Sexualität, Beziehungen und gesellschaftliche Werte. Doch was bedeutet er eigentlich genau?

Sexpositivität beschreibt eine Haltung, die Sexualität als natürlichen, gesunden und vielfältigen Teil des Lebens versteht. Sie geht davon aus, dass alle Menschen das Recht haben, ihre Sexualität frei, selbstbestimmt und respektvoll auszuleben – solange dies auf Konsens, Freiwilligkeit und gegenseitigem Respekt basiert.

👉 Mehr zu den Ursprüngen findest du auch im Wikipedia-Artikel zum sex-positiven Feminismus.


Ursprung und Grundgedanken

Die sexpositive Bewegung entstand in den 1960er- und 1970er-Jahren im Zuge der sexuellen Befreiung. Ziel war es, alte Tabus zu hinterfragen und einen offeneren, wertschätzenden Umgang mit Sexualität zu fördern.

Im Zentrum stehen:

  • Selbstbestimmung: Jede Person entscheidet selbst, wie, mit wem und ob sie Sexualität lebt.
  • Vielfalt: Unterschiedliche Orientierungen, Identitäten und Praktiken sind gleichwertig.
  • Konsens: Nur das, was alle Beteiligten freiwillig wollen, ist wirklich sexpositiv.
  • Gesundheit: Offener Zugang zu Sexualaufklärung, Verhütung und STI-Prävention.

Missverständnisse rund um Sexpositivität

Oft wird Sexpositivität fälschlicherweise mit „immer Lust haben“ oder „promiskuitiv sein“ gleichgesetzt. Tatsächlich bedeutet es aber etwas anderes:

👉 Sexpositiv zu sein heißt nicht, viel Sex haben zu müssen.
👉 Auch ein bewusst asexueller Lebensstil kann sexpositiv gelebt werden – solange die Entscheidung frei getroffen ist und respektiert wird.

Sexpositivität ist also kein bestimmtes Verhalten, sondern eine Haltung der Offenheit und Akzeptanz.


Warum ist Sexpositivität wichtig?

  • Sie baut Scham und Stigmata ab.
  • Sie stärkt die Kommunikation in Beziehungen.
  • Sie fördert Akzeptanz für unterschiedliche Lebens- und Liebensweisen.
  • Sie trägt zu einem gesünderen Umgang mit Sexualität in unserer Gesellschaft bei.

In einer sexpositiven Kultur können Menschen offener über ihre Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse sprechen – ohne Angst vor Verurteilung.


Weiterführende Themen

Wenn du tiefer einsteigen willst, schau bald in unsere weiteren Artikel:

So kannst du dir einen umfassenden Überblick verschaffen und entdecken, was Sexpositivität im Alltag und in der Community bedeutet.


Fazit

Sexpositivität bedeutet, Sexualität frei, respektvoll und selbstbestimmt zu leben. Es geht nicht darum, „mehr Sex“ zu haben, sondern um die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und dabei die Vielfalt menschlicher Sexualität anzuerkennen.

Die Frage „Was bedeutet eigentlich Sexpositivität?“ lässt sich also so beantworten:
👉 Eine Haltung, die Konsens, Respekt und Vielfalt in den Mittelpunkt stellt.

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Autor*in

Ingo

Ich bin Ingo (er/ihm) und Initiator der 6+ Community in Stuttgart. Die Idee dazu entstand aus meinen eigenen Erfahrungen: In Berlin habe ich sexpositive Räume kennengelernt, in denen Menschen auf selbstbewusste, raumbewusste und respektvolle Weise miteinander umgingen. Besonders beeindruckt hat mich, wie leicht und selbstverständlich dort Grenzen kommuniziert und akzeptiert wurden – ein „Nein“ war kein Bruch, sondern Teil eines ehrlichen, achtsamen Miteinanders. Diese Atmosphäre war für mich gleichzeitig leicht, verbindend und sicher. Was ich hier teile, hat keinen wissenschaftlichen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Ich schreibe aus meinem Erleben, nicht mit dem Anspruch, alle Perspektiven oder systematischen Zusammenhänge vollständig durchdrungen zu haben. Mir ist bewusst, dass persönliche Erfahrungen nicht gleichzusetzen sind mit statistischer Evidenz oder universellen Wahrheiten – und trotzdem sind sie echt. Auch dann, wenn sie scheinbar im Widerspruch zu wissenschaftlichen Aussagen stehen. Meine Legasthenie ist ein Teil meiner Lebensrealität. In einer Welt, die stark auf Lesen und Schreiben baut, war das oft eine Herausforderung. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, dies nicht als Makel zu sehen, sondern als Einladung, eigene Wege zu finden. Heute nutze ich Tools wie ChatGPT, um meinen Gedanken Ausdruck zu geben. Das ist für mich keine Schwäche, sondern ein Beispiel dafür, wie wir mit Kreativität und Offenheit aus unseren Bedingungen das Beste machen können. Und genau darin steckt für mich eine wichtige Verbindung: Wir alle haben Stärken und Schwächen. Diese bei uns selbst wie auch bei anderen anzuerkennen, ist ein zentraler Teil sexpositiver Kultur. Unterschiedlichkeit ist kein Mangel, sondern ein Schatz, den wir erst noch zu heben lernen. Achtsamkeit, Awareness und Diversität sind dabei keine Randthemen, sondern Grundlage dafür, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich zeigen dürfen, wie sie sind. Meine Vision für die sexpositive Community ist deshalb kein fertiges Konzept, sondern ein lebendiger Prozess. Inspiriert von einem feministischen, menschenfreundlichen Verständnis von Sexualität – bewusst, einvernehmlich, reflektiert. Für mich bedeutet das nicht nur Freiheit, sondern auch Verantwortung: für sich selbst, füreinander und für die Räume, die wir gemeinsam gestalten.

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