Vision
Wir träumen von einer Welt, in der sexpositive Begegnungen genauso selbstverständlich und akzeptiert sind wie der Besuch eines Cafés, geprägt von Vielfalt, Sicherheit und einem empathischen Miteinander. Unser Ziel ist es, durch Bildung, Bewusstsein und offene Kommunikation eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch seine Sexualität frei und unvoreingenommen leben kann, ohne Angst vor Diskriminierung oder Verletzung seiner Grenzen. Wir setzen uns für inklusive Räume ein, in denen Werte, Moral und Ethik transparent sind und Consent sowie Awareness gelebt werden. Gemeinsam möchten wir eine gesellschaftliche Entwicklung vorantreiben, die jedem Individuum ermöglicht, sein wahres Selbst zu entdecken und auszuleben, frei von Hierarchien und Machtstrukturen.
Mission
Unsere Mission ist es, einen inklusiven Raum zu schaffen, in dem jeder die Freiheit hat, seine Sexualität sicher und respektvoll zu erkunden und auszudrücken. Wir engagieren uns für die Bildung und persönliche Entwicklung unserer Community durch ein vielfältiges Angebot an Workshops und Seminaren, die auf Selbstreflexion, Konsens und zwischenmenschliche Beziehungen abzielen. Durch aktive Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen streben wir danach, sexpositive Themen in der Gesellschaft zu normalisieren und eine breitere Akzeptanz zu fördern. Letztendlich zielen wir darauf ab, eine Gemeinschaft zu etablieren, die auf den Grundsätzen der Inklusivität, des Respekts und der persönlichen Freiheit basiert, um ein Vorbild für eine offene und akzeptierende Gesellschaft zu sein.
Gruppenwerte
Wir feiern die Vielfalt der sexuellen Identitäten, Vorlieben und Ausdrucksformen. Unser Ansatz ist wertungsfrei und positiv, und wir ermutigen alle Mitglieder, ihre Sexualität selbstbestimmt und konsensual zu erkunden.
Konsens bedeutet für uns mehr als nur Zustimmung – es bedeutet aktive Kommunikation, Einvernehmlichkeit und Respekt für die Grenzen und Wünsche anderer. Wir achten darauf, dass jede Interaktion auf gleichberechtigter und freiwilliger Basis geschieht.
Fehler sind menschlich und dürfen passieren – entscheidend ist, dass wir daraus lernen. Unsere Gemeinschaft legt Wert darauf, Verantwortung für die eigenen Fehler und deren Folgen zu übernehmen. Dabei ist es wichtig, sich selbst und andere zu reflektieren:
- Ist es für mich ein Fehler?
- Ist es für eine andere Person ein Fehler?
Diese Fragen helfen, Missverständnisse zu klären und einen achtsamen Umgang miteinander zu fördern.
Sicherheit – sowohl emotional als auch körperlich – steht im Zentrum unseres Handelns. Wir schaffen Räume, in denen sich alle Mitglieder sicher und respektiert fühlen können. Dies ist die Grundlage für alle Interaktionen in unserer Community.
Wir erwarten von allen Mitgliedern, dass sie die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Dies bedeutet, dass wir achtsam und bewusst handeln, unsere eigenen Bedürfnisse und Grenzen klar erkennen und kommunizieren. Ebenso respektieren wir die Wünsche und Grenzen anderer und reflektieren kontinuierlich unser Verhalten.
Empathie bedeutet, sich in die Lage anderer hineinzuversetzen und ihre Gefühle zu berücksichtigen. Sensibilität ist der Schlüssel, um in unserer Community einen geschützten Raum zu schaffen, in dem sich alle sicher und verstanden fühlen.
In unserer Community sind alle Menschen gleichwertig, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Identität oder Vorlieben. Jeder Mensch verdient es, respektvoll und auf Augenhöhe behandelt zu werden.
Konflikte sind Teil jeder Gemeinschaft. Wir legen Wert auf eine respektvolle, offene und konstruktive Konfliktkultur, die darauf abzielt, Missverständnisse zu klären und Lösungen zu finden.
Trotz der Auseinandersetzung mit ernsten Themen pflegen wir eine Kultur der Leichtigkeit und Lebensfreude. Unsere Community ist ein Raum, in dem die Freude an Sexualität und dem Miteinander im Vordergrund steht
Offenheit und Transparenz sind für uns entscheidend, um Vertrauen in der Gemeinschaft zu fördern. Ebenso unterstützen wir die persönliche Weiterentwicklung aller Mitglieder, da jeder Mensch in seinem Prozess der Selbsterkenntnis und Reflexion wachsen kann.
Geschichte
Die Suche nach ???
Ingo begann seine persönliche Reise mit der Suche nach Räumen, die ihn weiterentwickelten und ihn der Frage „Wer bin ich?“ näher brachten. Diese Suche führte ihn durch verschiedene Bereiche wie Feminismus, Tantra, BDSM, Achtsamkeit, Meditation und Persönlichkeitsentwicklung. Der Begriff „Sexpositivität“ war für ihn anfangs noch sehr groß, unhandlich, beeindruckend und auch einschüchternd. Doch jede Erfahrung in einem der genannten Räume und die damit einhergehenden Erlebnisse brachten ihm neue Einsichten über sich selbst und prägten seine Haltung sowie seine Sicht auf andere Menschen.
Inspiration aus Berlin:
In hochwertigen sexpositiven Räumen in Berlin erlebte er, wie andere soziale Umgangsformen eine entspannte und sichere Atmosphäre schaffen können. Diese erlaubte es den Menschen, miteinander zu interagieren und ihre Bedürfnisse auf respektvolle Weise auszuleben. Hier fand er viele Erkenntnisse zu der Frage „Wer bin ich?“ und ebenso zahlreiche Antworten auf „Was möchte ich – und noch viel wichtiger: Was möchte ich nicht?“.
Grenzen zu setzen wurde notwendig, da das, was andere Menschen sich mit ihm vorstellten, oft mehr war, als er selbst zulassen konnte oder wollte.
Fehlende Räume in Stuttgart:
Die Suche nach ähnlichen Räumen in Stuttgart blieb erfolglos. Dies führte zu einem intensiven Brainstorming über eine mögliche Mission und die Entwicklung eines Konzepts mit Unterstützung von Freund:innen und Partner:innen.
Gründung der Community:
Am 8. Januar 2023 wurde die Sexpositive Community Stuttgart als Interessensgemeinschaft ins Leben gerufen. Der Start erfolgte mit einem System aus Chats für Veranstaltungen und Gesprächsgruppen. Von Anfang an legte die Orga die aus mehreren Personen bestand großen Wert auf Diversität, da Inklusivität ein zentraler Bestandteil der Vision war. Die Erkenntnis: Nur durch das Zusammenführen verschiedener Lebenserfahrungen können Räume gestaltet werden, die für alle zugänglich sind. Denn die eigene Lebensrealität prägt – oft unbewusst – die Art und Weise, wie Räume gestaltet werden.
Erste Events:
Das erste Meetup der Community in Form eines Stammtisches fand im Februar 2023 im Kursaal statt. Kurz darauf folgte der erste Workshop, ein „Berührungsseminar“ mit 20 Teilnehmer:innen. Allerdings wurden die Seminarbemühungen vorübergehend eingestellt, nachdem es zu einem verbalen transfeindlichen Vorfall gekommen war. In der Folge beschäftigte sich die Orga intensiver mit der Frage, wie Räume inklusiv gestaltet und gehalten werden können. Auch die Stammtische entsprachen nicht den ursprünglichen Erwartungen und wurden nach dem dritten oder vierten Treffen vorerst pausiert.
Später wurden die Stammtische in ein neues Format umgewandelt: ein Meetup in Form eines Gesprächskreises. Das erste Treffen in diesem Format fand im Herbst 2023 statt.
Neuausrichtung und Weiterentwicklung
Im November 2024 wurde das Meetup, bedingt durch Kostendruck und gewonnene Erkenntnisse zu Themen wie Raumgestaltung, Fehlerkultur und persönlicher Weiterentwicklung, in das neue Format „Exploratorium“ überführt. Das erste Exploratorium soll im Dezember 2024 stattfinden.
Neue Eventformate
Um dem steigenden Bedürfnis der Mitglieder nach ungezwungenem Austausch gerecht zu werden, wurde das Afterwork-Event „Come Together – AfterWork“ ins Leben gerufen. Dieses fand erstmals am 24. Oktober 2024 statt und zielt darauf ab, in einer lockeren Atmosphäre, die keinem expliziten Safe Space entspricht, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen.
In derselben Zeit wurden Events, die Ingo zuvor privat organisiert hatte, in offizielle Community-Events umgewandelt. Das erste dieser Events (Selbstsein – Playtime) ist für Mai 2025 im Südschwarzwald geplant.
Zusätzlich wurde eine neue Eventreihe namens „Ausflüge“ ins Leben gerufen. Diese umfasst gemeinsame Besuche von sexpositiven Veranstaltungen sowie Events aus den Bereichen Swinger, BDSM und Ähnlichem. Das Ziel dieser Reihe ist es, vor allem Menschen, die noch nie an solchen Events teilgenommen haben, den Einstieg zu erleichtern, indem sie als Teil einer Gruppe teilnehmen können.
Herausforderungen und Entwicklung:
Nach transfeindlichen, homophoben und anderen diskriminierenden Vorfällen sowie der problematischen Ausnutzung von Räumen, einschließlich Machtmissbrauch durch Teilnehmer:innen, sah sich die Community mit Herausforderungen konfrontiert. Zusätzlich gab es Vorwürfe gegenüber der Orga, selbst Machtmissbrauch zu begehen, sowie weitere problematische Ereignisse. Als Reaktion darauf wurden umfangreiche Maßnahmen zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Community ergriffen:
- Erweiterung des Eingangsbereichs:
- Zur Schaffung einer sicheren Atmosphäre für alle Teilnehmer:innen wurde ein Safe Space eingeführt, der alle Chat-Gruppen umfasst. Dieser beginnt mit einem Eingangsbereich: Ein spezieller Chat, in dem Neuankömmlinge ankommen, die Netiquette sowie die Community-Richtlinien akzeptieren und zustimmen können. Zusätzlich werden dort Fragen zum Konsensverständnis der Person gestellt, um ein gemeinsames Verständnis und respektvolles Miteinander sicherzustellen.
- Entwicklung des Datingbereichs:
- Neugestaltung des Bereichs mit dem Ziel, informierten Konsens zu fördern und die Intentionen der Teilnehmer:innen klar voneinander zu trennen.
- Erweiterung des Orgateams:
- Aufnahme neuer Mitglieder ins Orgateam, um eine diversere Sichtweise und eine breitere Perspektive in Entscheidungsprozesse einzubringen.
- Gründung des Awarenesschats und Awareness-Teams:
- Etablierung einer niederschwelligen Anlaufstelle für Menschen, die von Regelverstößen betroffen sind, sowie eines Teams, das aktiv zur Konfliktlösung und zur Förderung sicherer sozialer Räume beiträgt.
- Nachbesserung der Gesprächs- und Gruppenregeln:
- Die Regeln der Community wurden kontinuierlich überarbeitet, um die Sicherheit der Einzelnen zu erhöhen. Dabei wurde insbesondere auf folgende Punkte Wert gelegt:
- Schutz vor übergriffigem Verhalten: Maßnahmen zur Unterbindung von Spamnachrichten, ungefragtem Anschreiben und anderen grenzüberschreitenden Verhaltensweisen.
- Verbesserung der Gesprächskultur: Einführung klarer Leitlinien für respektvolle Kommunikation und verbalen Austausch, um eine inklusive und achtsame Atmosphäre zu fördern.
Diese Bemühungen sollen gewährleisten, dass die Community nicht nur einen sicheren Raum bietet, sondern auch von Menschen getragen wird, die diese Werte authentisch verkörpern und stetig daran arbeiten, sich weiterzuentwickeln.
Anfang 2024: Gründung der Vereinsinitiative:
Mit dem Ziel, die Mission und Vision der Community auf ein neues Level zu heben, wurde die Vereinsinitiative ins Leben gerufen. Ein gemeinnütziger Verein soll rechtliche, organisatorische und haftungsrechtliche Fragen klären und der Community langfristige Stabilität geben.
Die Geschichte geht weiter... und wird genau jetzt geschrieben – nicht hier, sondern im echten Leben.
Werde Teil der Community, profitiere von dem vielfältigen Angebot und bring dich ein, wenn du unsere Werte, Mission und vor allem Vision teilst und verkörperst. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Community und arbeiten daran, unsere Vision und Mission Wirklichkeit werden zu lassen.