Ein unbeholfener Einstieg in eine fremde Welt
Vor dem Club angekommen blieb ich noch eine ganze Zeit lang in meinem Auto sitzen, während ich die leere, fast einsam wirkende Straße entlangblickte. Ein paar Autos parkten, und Menschen verschwanden in dem Club. Nach einer Weile fasste ich endlich den Mut und stieg aus dem Auto. Ich ging aufgeregt die Straße entlang und klingelte an dem Haus, das wie ein Wohnhaus mitten im Industriegebiet aussah – eine skurrile Situation. Am Türschild stand Swingerclub und der Name dahinter – als sei es das normalste der Welt!
Als die Tür geöffnet wurde, empfing mich eine ältere Frau mit einer Zigarette im Mundwinkel. „Na, neu hier?“, fragte sie. Nervös log ich und behauptete, ich kenne mich aus. Die Frau hob den Kopf langsam, um ihn wieder abzusenken – ein Nicken im Zeitlupe dachte ich- und wies mich zu den Umkleiden. Doch in meiner Aufregung und Anflug von selbsteingeredeter Überheblichkeit hörte ich nicht genau hin und lief entgegen der Wegbeschreibung stattdessen in die Bar. Dort saßen Menschen mittleren Alters in Leder- oder Latex-Outfits, während ich noch in meiner Straßenkleidung und mit einem Rucksack auf dem Rücken war.
Ihre Blicke trafen mich wie eine geballte Ladung Neugierde. „Oh, jemand Neues“, sagte jemand und wies mich zu den richtigen Umkleiden. Peinlich berührt ging ich zurück und trat endlich in den Umkleideraum ein. Die Tür fiel hinter mir zu, und ich atmete erleichtert auf. Bis hier habe ich mein Abenteuer also bestanden. Wie bei einem Videospiel, wo man einen Safe Point erreicht hat.